Besuch bei den Godlkindern im Dezember 2012
Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Unterstützer des Vereins “ Goldkinder Mae Sai“,
zunächst einmal Euch allen ein gesundes, aktives, freudvolles, harmonisches Neues Jahr mit realen Zielen , deren Umsetzung Euch Freude und nicht Druck bereitet.
Heute möchte ich Euch nun endlich von meinem Besuch in Mae Sai vom 11. bis 13.12.2012 berichten.
Die Vorbereitungen begannen natürlich wie immer in Deutschland.
Es waren schon wieder allerhand Sachspenden zusammengekommen, manche davon wurden noch im letzten Moment nach der Vereinssitzung übergeben ( vielen herzlichen Dank an Gabi Arnhold, die ganz rührig Kinderbekleidung gesammelt, gewaschen und professionell sortiert hat und an meine Cousine Christiane Müller, die seit Jahren unglaublich tolle Fundsachen aus ihrer Berliner Schule sammelt und für die Goldkinder wäscht ).
Letztere habe ich in 2 Etappen als Reisegepäck im Zug von Berlin nach Basel befördert, mit 2 mal umsteigen, uff…
Um wie gewohnt, Übergepäck mit nach Thailand zu nehmen, habe ich bei der Airline per mail angefragt und sage und schreibe bis heute keine Antwort bekommen.
So blieb mir nichts weiter übrig, als 30 kg Reisegepäck, davon 20 kg Sachspenden, mit zum Airport in Frankfurt zu nehmen und beim Einchecken alles auf eine Karte zu setzten. Ich habe meine ganze Überredungskunst einschliesslich offizieller Dokumente vom Verein eingesetzt und nach langen Diskussionen und Nachfragen beim Vorgesetzten vom Vorgesetzten bekam ich endlich grünes Licht und konnte die Spenden mitnehmen.
Der Weg bis zu meinem Haus in Ko Landa war dann noch die letzte, auch nicht ganz einfache Hürde, aber ich habe es irgendwie geschafft trotz schweisstreibender 30 Grad und 70% Luftfeuchtigkeit.
In Lanta standen auch noch einige Säcke mit Sachspenden bereit und ich habe nach Ankunft alles sortiert, neu verpackt und es sowohl auf dem Postweg als auch zusammen mit Britta Lena und Malte Saltin ( meine schwedischen Freunde, Nachbarn und Vereinsmitglieder ) per Bus, Flugzeug und Mietwagen letztlich bis ins Kinderprojekt nach Mae Sai gebracht. Insgesamt waren es ca 55 kg.
Nach unserer langen Reise haben wir am 12. und 13.12. 2012 das Projekt aufgesucht und sind herzlich empfangen worden.
Ngaow war sichtlich berührt, dass wir Childlife über so viele Jahre die Treue halten und immer wieder soviel menschliche und materielle Unterstützung mitbringen.
Die Kinder waren wie gewohnt bestens gelaunt und mit Begeisterung dabei, die mitgebrachten grossen Taschen aus dem Auto zu laden.
Wir hatten auch wirklich sehr schöne Geschenke mitgebracht . Neben der Kinderbekleidung in allen Grössen gab es schöne Schuhe, Sportbekleidung, einen Volleyball, Bastelsachen, Taschen, Modeschmuck, Süßigkeiten und von Familie Saltin Schreib- und Malsachen für die Schule.
Ausserdem konnten wir erfreulicherweise 3000 Euro und 500 CFR übergeben.
Die Freude war wie immer gross.
Beim Rundgang durch´s Projekt fielen mir sehr viele positive Veränderungen auf.
Es schlafen zur Zeit nur 46 Kinder dort, viele andere Kinder gehen in umliegende Schulen und schlafen in der Schule. Sie gehören aber weiterhin zu Childlife und werden über das Projekt betreut und finanziert.
Bei Childlife direkt, also mitten in den Reisfeldern, leben deshalb vorwiegend nur kleinere Kinder im Vorschulalter, 3 geistig behinderte Jugendliche und einige grössere Kinder, die täglich in die Schule gefahren werden.
Die Kleinen waren sehr aktiv und fröhlich, hatte ihren Spass beim Spielen, Herumtoben und liessen sich von mir sehr gern fotografieren. Wenn ich ihnen die Fotos gleich auf dem iPad zeigte, war das Gelächter gross und alle wollten fotografiert werden, um sich anschliessend gleich zu bestaunen. Da war es auch nicht schlimm, wenn die kleinen fröhlichen Schmutzfinken, die vorher durch den Staub getobt sind, mit ihren schwarzen Fingern mein Display berührten, um die Bilder hin- und herzuschieben….die Freude war einfach riesengroß.
Das Projekt war diesmal erstaunlich sauber, aufgeräumt, grün, einladend…
Für Müllsortierung sorgten mehrere Behälter, Gärten mit Obst und Gemüse waren angelegt, es gab eine Fisch- und Frosch!- Zucht für den Eigenbedarf, Reis zum Trocknen lag in der Aula
( inzwischen produzieren sie mehr Reis als sie selbst verwerten, d h , sie verkaufen auch Reis ),
ein kleines Gebäude als Fortbildungszentrum für Kaffeeanbau war gerade im Bau, zwei Lehmhütten für Volontäre stehen zur Verfügung, ein Notstromaggregat liefert zeitweise Strom, es gibt eine eigene Wasserversorgung über eine Wasserpumpe.
Alles in allem eine sehr erfreuliche Situation, darüber waren wir drei Besucher uns einig.
Bedauert habe ich etwas, dass ich die vielen , mir seit Jahren an`s Herz gewachsenen Kinder, deren positive Entwicklung ich über viele Jahre verfolgen konnte, leider diesmal nicht angetroffen habe. Das Wiedersehen mit ihnen hat mir wirklich sehr gefehlt, die Freude war auf beiden Seiten immer sehr berührend und nachhaltig.
Ich hoffe, dass sich das bei meinem nächsten Besuch organisieren lässt, dass ich die Kinder in ihren Schulen und Unterkünften besuchen oder ein Treffen bei Childlife stattfinden kann.
Eine Impfaktion war bei meinem Besuch im Dezember nicht vorgesehen, da ich diesmal im Vorfeld nicht geschafft habe, die Impfstoffe als Spende zu organisieren.
Ich plane es aber auf alle Fälle für die nächste Zeit wieder ein.
Das war nun mein Bericht an Euch über unseren Kurzbesuch bei unseren Goldkindern in Mae Sai.
Wahrscheinlich wirkt er nicht sehr spektakulär und weltbewegend auf Euch, aber vielleicht öffnet er dennoch wieder ein bisschen Euer Herz oder lässt ein paar Gedanken zu an diese ganz andere Welt, in die ich immer wieder gern abtauche und mir wünsche, der eine oder andere von Euch oder viel besser , jeder von Euch, würde mich mal begleiten auf dem Weg zu den Goldkindern……nur so werdet Ihr mich richtig verstehen.
Euch alle Liebe wünschend, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen,
Eure Gudrun